Shopfloor Management ist ein Konzept aus dem Lean Management, wobei „Shopfloor“ für den „Hallenboden“ bzw. den „Ort der Wertschöpfung“ steht. Shopfloor Management beschreibt die Steuerung der Fertigungs- und Wertschöpfungsprozesse durch aktive Anwesenheit der Führungskräfte am Ort des Geschehens. Ziel dieses Lean-Ansatzes ist die permanente Verbesserung und Optimierung der Prozesse direkt bei den Mitarbeitern vor Ort. Doch nicht nur die Prozesse sollen optimiert werden, sondern auch die Leitungs- und Führungsaufgaben sowie die dazugehörige Arbeitskultur.
Die vier Kernbestandteile des Shopfloor Managements sind: Führung, Kommunikation, Visualisierung und Problemlösung.
Führung
Die Führungsarbeit nimmt beim Shopfloor Management eine zentrale Rolle ein. Die Führungskraft fungiert eher als Coach und Motivator und weniger als autoritärer Vorgesetzter. Eine positive Fehlerkultur ist zu entwickeln und zu fördern. Denn das Credo beim Shopfloor Management lautet: aus Fehlern lernen. Dabei stellt der Lean-Ansatz drei elementare Anforderungen an die Führung: Hansei, Genchi Gembutsu & Gemba und Hoshin Kanri.
Hansei beschreibt die Notwendigkeit zur Selbstreflexion. Von Schuldzuweisungen soll Abstand genommen und dadurch eine positive Fehlerkultur geschaffen werden.
Genchi Gembutsu und Gemba steht für die Führung der Mitarbeiter am Ort des Geschehens. Die Führungskraft ist aufgefordert, sich öfter vor Ort aufzuhalten, damit ein reger Austausch mit den Mitarbeitern und somit ein besseres Verständnis für die Ursachen von Problemen gewährleistet ist.
Hoshin Kanri bedeutet die richtunggebende Führung mit visionären Zielen von oben. Dadurch sollen die langfristigen Ziele einer Unternehmensvision und die kurz- und mittelfristigen Unternehmensziele auf alle Bereiche und Teams heruntergebrochen werden.
Kommunikation
Kommunikation ist beim Shopfloor Management essenziell, um Missverständnisse und Vorbehalte zu vermeiden. Sie findet am Ort des Geschehens statt und nicht über zahlreiche Umwege, so dass die Entscheidungen, die getroffen werden müssen, direkt vor Ort stattfinden.
Die Kommunikation mit den Mitarbeitern sollte immer auf Augenhöhe stattfinden. Nur so fühlen sich Mitarbeiter mitgenommen und eine gezielte Fragestellung seitens des Vorgesetzten führt dazu, dass Mitarbeiter über die Probleme nachdenken und Teil der Problemlösung werden. Dies erhöht die Motivation und spornt an, künftig eigene Lösungswege und Ideen zu erarbeiten.
Kennzahlen in visueller Form darstellen
Die am Prozess beteiligten Mitarbeiter sollten in der Lage sein, folgende Fragen zu beantworten:
Als Grundlage dienen verschiedene Kennzahlen, durch die das Ganze visualisiert dargestellt werden kann. Allerdings sollte sich die Anzahl der zu visualisierenden Kennzahlen auf das Nötigste beschränken. Die Kennzahlen dienen dabei sowohl zur Steuerung als auch als Information für die weitere Planung.
Problemlösung
Um Probleme dauerhaft zu lösen, ist es notwendig, bei der Problemlösung systematisch vorzugehen. Die Methoden, die dabei zum Einsatz kommen, sollten nicht kompliziert sein. Sie sollten vielmehr dem Bildungsgrad aller Mitarbeiter entsprechen. Darüber hinaus sollte berücksichtigt werden, dass die Entwicklung hin zu einer eigenständigen Problemlösungsfindung für die Mitarbeiter ein Lernprozess darstellt; mit einer einmaligen Schulung ist es also nicht getan. Für den Prozess der Lösungsfindung sollte man den von W. E. Deming herausgebrachten PDCA-Zyklus verwenden. Dabei handelt es sich um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess mit vier immer wiederkehrenden Schritten:
Durch den gezielten Einsatz des Shopfloor Managements ergeben sich folgende Vorteile für das Unternehmen:
Der Shopfloor-Ansatz hat sich nicht nur in der Produktion bewährt, sondern kann auch erfolgreich in den indirekten Bereichen sowie in administrativen Funktionen umgesetzt werden. Er dient zudem immer auch als Gradmesser für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). So sind beispielsweise wiederkehrende Probleme am Shopfloor oder lange „Offene Punkte-Listen“ ein Beleg dafür, dass nicht die tatsächlichen Problemursachen, sondern häufig nur die Symptome beseitigt werden.
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