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Lean Management: Vision, nicht Toolbox


Lean-Starterpaket 2022
 
Lean Management ist eine Unternehmensphilosophie und kein Werkzeugkoffer. Deshalb greift der Ansatz, Lean Management durch die Einführung von Lean-Methoden und -Tools umzusetzen, zu kurz. Gefragt sind vielmehr grundlegende Veränderungen – auch in der Führung –, um die Einstellung und das Verhalten der Mitarbeitenden zu ändern.

Lean Management umfasst die Summe aller Methoden, Denkprinzipien und Verfahrensweisen zur effizienten Gestaltung der gesamten Wertschöpfungskette. Die Vision, die hinter dem Lean-Ansatz steht, ist die Ausrichtung des Unternehmens in all seinen Facetten, Bereichen und Ebenen auf die Bedürfnisse der Kundschaft, um die Produkt- oder Dienstleistungsqualität zu erhöhen und dabei die Kosten zu senken. Notwendig wird also ein Dialog zwischen Anbieter- und Abnehmerseite, damit Betriebe auf die individuellen Anforderungen und Wünsche der Käuferschaft reagieren und diese in ihrer Wertschöpfungskette berücksichtigen können – idealerweise bis hin zur Losgröße „1“.

Damit dies mit geringstmöglichem Aufwand und höchster Kosteneffizienz möglich wird, sind Mitarbeitende gefragt, die selbstständig Prozesse und Abläufe möglichst reibungslos gestalten, (Qualitäts-)Mängel erkennen, Fehler beheben und kommunizieren und Verbesserungsvorschläge einbringen. Dazu brauchen sie einen gewissen Gestaltungsspielraum – diesen zu gewähren und die Teammitglieder für die anspruchsvollen Aufgaben fit zu machen, ist Sache der Führung. „Lean“ wird das Management auch durch die Delegation von Verantwortung an die Beschäftigten. Erst dann wird der Einsatz von Lean-Methoden und Lean-Tools sinnvoll.

Der Kern: die Arbeitsqualität der Mitarbeitenden

Bei Lean Management stehen die Mitarbeitenden im Fokus: Nur sie können gute Produkte herstellen. Diese Idee geht zurück auf das beim Autobauer Toyota in den 1950er-Jahren eingeführte „Toyota Production System“ (TPS). Kernelemente des TPS sind:

  • Synchronisierung und Standardisierung der Prozesse;
  • Vermeidung von Fehlern;
  • Verbesserung der Produktionsanlagen;
  • Qualifizierung der Mitarbeitenden.

Das TPS war Toyotas Antwort auf die Rohstoffknappheit nach dem 2. Weltkrieg. Ziel war die kontinuierliche Verbesserung aller Prozesse und Abläufe, Kaizen genannt, um verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen, Verschwendung zu vermeiden und höchste Qualität zu liefern.

Das Ziel: Kundenorientierung und Kostensenkung

Ziel des Lean-Management-Ansatzes ist die Ausrichtung an den Kundenbedürfnissen und Anforderungen über die gesamte Wertschöpfungskette, also über das eigene Unternehmen hinaus auf vor- und nachgelagerte Stufen, verbunden mit einer konsequenten Kostensenkung. Basis dafür ist die kontinuierliche Verbesserung aller Prozesse und Abläufe, Kaizen. Um dies zu erreichen, muss eine offene Unternehmenskultur etabliert werden, in der Mitarbeitende Fehler und Mängel nicht nur ohne Angst vor Sanktionierungen ansprechen dürfen, sondern sogar dazu aufgefordert werden, diese zu suchen – und zu beheben. So führt Kaizen über eine Qualitätsverbesserung zu Kosteneinsparungen.

Der Weg: eine neue Einstellung

Das Vermeiden von Verschwendung und damit die Steigerung der Wertschöpfung entlang der Supply Chain lässt sich mit den vorhandenen Lean-Methoden und -Tools gut umsetzen. Das Management muss aber auch die Führung beinhalten, um den Lean-Gedanken als Vision zu prägen, in der Unternehmenskultur zu verbreiten, ihm Raum zu geben für die Umsetzung und Lean-Methoden als integralen Bestandteil des Arbeitens in der Organisation zu verankern. Doch hier kommt es oft zum Widerstand bei den Mitarbeitenden, die lieb gewordene Gewohnheiten und eingespielte Abläufe hinterfragen und teils auch aufgeben müssen. Hier ist die Kommunikationsfähigkeit der Führungskräfte gefragt – und auch Qualifizierungsmaßnahmen für die Beschäftigten sollten angedacht werden.

Die Lean-Philosophie mit dem Lean Management als Führungsprinzip und Lean Production als Umsetzungsvehikel ist nur dann dauerhaft erfolgreich, wenn es den Führungskräften und der Arbeitnehmerseite gelingt, das „Mindset“ zu überprüfen und umzustellen und neue, flexible, angepasste Verhaltensweisen im Unternehmen zu verankern.

Die neue mentale Haltung, die sich in der Problemlösungsfähigkeit und im kontinuierlichen Verbesserungsprozess zeigt, kann bei Anwendung von erprobten Lean-Methoden eine wichtige Stütze der Kundenorientierung, Flexibilisierung, Steigerung des Outputs und somit letztendlich des andauernden Erfolgs eines Unternehmens werden.

Fazit

Lean Management kann nur funktionieren, wenn im Unternehmen ein Geist herrscht, in dem Fehler und Probleme kommuniziert und gemeinsam behoben werden. Dauerhafte Erfolge bei der Umsetzung des Lean-Ansatzes können nur durch eine grundlegende Änderung der Einstellung und des Verhaltens der Führungskräfte und der Mitarbeitenden erreicht werden. Lean Management ist ein fortlaufender Prozess und kein Ziel, das irgendwann erreicht wird.

So verstanden kann Lean Management dazu beitragen, das Unternehmen auf sich ständig ändernde Marktanforderungen einzustellen und auf immer neue interne und externe Herausforderungen flexibel, schnell und effektiv zu reagieren. Denn alle – die einzelnen Mitarbeitenden wie das Unternehmen als Organisation – können so aus Fehlern lernen und scheinbar selbstverständliche Gegebenheiten und unabänderliche Rahmenbedingungen hinterfragen. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess wird so zur gelebten Routine.

 

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Rita Leininger
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